KI-Leitlinie
Hochschullehre
Empfehlungen zum Umgang mit KI in der Lehre der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen

Ein erfolgreicher und zugleich verantwortungsbewusster Einsatz von KI an den bayerischen Hochschulen setzt eine differenzierte Betrachtung von Chancen und Risiken voraus. Die vielfältigen Möglichkeiten, die KI bietet, müssen proaktiv im Rahmen strategischer, ethischer und rechtlicher Leitplanken gestaltet werden. Nur so kann die Technologie ihr Potenzial entfalten und die Hochschullandschaft zum Nutzen aller nachhaltig prägen. Die vorliegende Leitlinie für den Umgang mit KI in der Hochschullehre will hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.
Entwickelt wurde die Leitlinie im Auftrag von Hochschule Bayern e. V., dem Verbund der bayerischen HAWs und THs. Sie ist das Ergebnis einer hochschulübergreifenden Zusammenarbeit bayerischer Lehrender und Studierender, die durch die Vizepräsidentinnen und -präsidenten für Studium und Lehre an den Hochschulen zusammen mit dem Forschungs- und Innovationslabor Digitale Lehre (FIDL) gestaltet wurde.
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Die KI-Leitlinie Hochschullehre
Zweck der KI-Leitlinie
Mit der rasanten Verbreitung generativer KI-Werkzeuge ist auch an den Hochschulen das enorme Potenzial dieser Technologie sichtbar geworden. Hochschulen stehen in der Verantwortung, Studium, Lehre und Forschung an diese neuen Gegebenheiten anzupassen. Es geht nicht nur um die Integration innovativer Tools – sondern um einen grundlegenden Wandel: in der Qualifizierung der Studierenden, in der Rolle der Lehrenden, in der Organisation von Studium und Prüfungen.
KI wird heute bereits vielfach genutzt – sei es bei der Erstellung von Lehrmaterialien, wissenschaftlichen Texten, Studienprogrammen oder Lernzielen. Diese Dynamik macht deutlich: Die Hochschulen brauchen einen gemeinsamen Handlungsrahmen, der Chancen und Risiken gleichermaßen in den Blick nimmt.
Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für ethische, rechtliche und didaktische Herausforderungen. Die Leitlinie bietet deshalb Orientierung und empfiehlt Maßnahmen, um den Wandel konstruktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten. Sie unterstützt dabei, das Potenzial von KI zu erschließen – auf eine Weise, die wissenschaftlich fundiert, rechtlich abgesichert und ethisch reflektiert ist.
Ziele der KI-Leitlinie
Die KI-Leitlinie verfolgt das Ziel, Hochschulen im reflektierten und souveränen Umgang mit KI-Werkzeugen zu unterstützen
- Hochschulübergreifende Grundlage schaffen: Gewährleistung eines verantwortungsvollen, ethisch fundierten und rechtlich einwandfreien Einsatzes von KI-Werkzeugen.
- Studium und Lehre unterstützen: Praktische Hilfestellung für Lehrende und Studierende im Umgang mit KI.
- Qualitätsgesicherte Weiterentwicklung von Studium und Lehre befördern: Förderung einer Lehre, die sich am Stand von Wissenschaft und Technik orientiert – unter Einbezug von KI.
- Verantwortungsbewusstsein stärken: Lehrende sollen für ihre Rolle bei der Befähigung der Studierenden zu einem korrekten Umgang mit KI sensibilisiert werden.
Was Hochschulen erwarten dürfen
Die KI-Leitlinie ist in ihrem Charakter als Empfehlung zu verstehen, sie ist nicht hochschulrechtlich verbindlich – und doch bietet sie einen klaren Rahmen, an dem sich Hochschulen orientieren können. Sie wurde konzipiert, um als strategisches Fundament zu dienen: Hochschulleitungen und Gremien erhalten mit ihr einen Impuls zur Entwicklung eigener KI-Strategien und zur Formulierung verbindlicher Regelwerke. Damit wird der Weg zu einer differenzierten und verantwortungsvollen Integration von Künstlicher Intelligenz in Lehre, Studium und Organisation geebnet.
Hochschulen dürfen von der Leitlinie erwarten, dass sie Orientierung in einem dynamischen Feld gibt, das Lehre und Prüfungen grundlegend verändert. Die Empfehlungen ermöglichen es, didaktische und administrative Prozesse zukunftsfähig zu gestalten – etwa bei der Konzeption neuer Lehrformate, beim Einsatz von KI als Lernassistenz oder bei der rechtssicheren Gestaltung von Prüfungen. Durch die systematische Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken der KI trägt die Leitlinie dazu bei, dass Hochschulen auch in ethischer Hinsicht verlässlich und innovationsfähig bleiben. Zugleich bietet die Leitlinie die Möglichkeit, Studierende auf eine sich verändernde Berufswelt vorzubereiten.
Was Hochschulen also erwarten dürfen, ist eine fundierte, breit abgestimmte Grundlage für den aktiven Umgang mit Künstlicher Intelligenz – als Werkzeug, als Thema und als Herausforderung im Hochschulalltag.
Herausgeber- und Autorenschaft
Die Leitlinie wurde herausgegeben von:
Hochschule Bayern e.V., vertreten durch Prof. Dr. Walter Schober
Die Erstellung und Weiterentwicklung der KI-Leitlinie erfolgt durch das Forschungs- und Innovationslabor Digitale Lehre (FIDL) unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Kreulich, Sprecher der Vizepräsidentinnen und -präsidenten für Lehre Hochschule Bayern e.V.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an fidl-bayern-info@hm.edu.